Wenn man sich für “die Arbeit mit sich selbst” entscheidet, dann kommt man um das Thema (Auf-) Schreiben nicht herum. Denn mangelndes Selbstvertrauen ist nach meiner Erfahrung im Rückblick auch immer ein Aufruf zur Veränderung. Man möchte sich schließlich nicht den Rest seines Lebens so unwohl fühlen. Der Maßstab für das eigene Wunsch-Befinden könnte ja stattdessen auch Glückseligkeit in jeder Sekunde sein. Oder zumindest tiefe Zufriedenheit. Insofern ist das Unwohlsein verursacht durch mangelndes Selbstvertrauen auch als eine Spannung interpretierbar, die Menschen zur Veränderung auffordert.
Hier gibt es zum Einen Strategien für das Ändern äußerer Umstände, um sich besser zu fühlen. Zum Anderen gilt es aber auch immer, in sich hineinzuhören und zu erkennen, was man in sich selbst verändern könnte.
Ein maßgeblich unterstützender Bestandteil auf diesem inneren UND äußeren Weg ist das Schreiben.
Mir hat der Akt des Schreibens schon in verschiedenen Situationen in meinem Leben geholfen, dazu werde ich hier später noch im Einzelnen kommen. In diesem Beitrag würde ich zunächst auf die grundlegende Wichtigkeit dieser Tätigkeit hinweisen.
Beim Schreiben müssen Verstand und Körper eine Einheit bilden, um die Intention des Geschriebenen nach Außen auf das Papier zu bringen. Richtig: Papier. Das Ganze entfaltet seine Wirkung nur DANN am Besten, wenn man einen Stift zur Hand nimmt und echt (analog!) auf Papier schreibt.
Schreiben in dieser Form kann in vielen Situationen unterstüzen, hier ein paar Beispiele:
Tagebuch
Ein Tagebuch zu führen kann grundsätzlich sehr erlösend wirken. Man kann dort eine Menge loswerden, was einem ansonsten sinnlos im Kopf herumdreht. Wer sich mal “verloren” fühlt, kann sich mit sporadischen Einträgen selbst wieder “Synchronisieren” und fühlt sich danach sicher besser – so geht es mir zumindest persönlich. Persönliche Erlebnisse lassen sich aufarbeiten und ausdiskutieren. Es hilft wirklich!
Zielsetzungen
Wer sich Ziele setzt – egal ob privat oder beruflich (z.B. um sein Selbsvertrauen zu verbessern) – sollte die Magie des Schreibens nutzen. Durch die richtige Zielformulierung werden Energien freigesetzt, die einen auf dem Weg zum Ziel scheinbar aus dem Nichts weiterbringen. Ich vermute, das funktionert deshalb gut, weil die eigene Wahrnehmung in Richtung dieses Ziels geschärft wird. Dadurch fallen einem im Alltag mehr Möglichkeiten in Bezug auf dieses Ziel tatsächlich auf.
Positive Wahrnehmungen aktivieren
Regelmäßiges schriftliches Ausformulieren der Dinge, für die man im Leben dankbar ist, kann einen enorm positiven Effekt auf das eigene Empfinden haben. Sorgen oder Unzufriedenheit lassen sich damit innerhalb relativ kurzer Zeit umwandeln in generelles Wohlbefinden und vermehrte Glücksmomente. Dazu mehr in diesem Beitrag.
Selbst-Diskurs
Geschwächtes Selbstvertrauen hat sehr viel damit zu tun, was man sich selbst als Mensch andauernd erzählt, ohne daß man es hintefragt oder überhaupt nur wahrnimmt. Der Verstand betrügt einen dadurch und mindert die eigene Lebensqualität – ohne daß wir das überhaupt merken. Es gibt Methoden, solche (wenig hilfreichen) Denkmuster bewußt zu erkennen und mittels Schreibarbeit abzuschwächen oder sogar aufzuheben. Schreiben ist auch hier der zentrale Schlüssel zum Erfolg.
Bestimmt gibt es noch viele andere gute Beispiele für die positiven Effekte des Schreibens. Viele bekannte Menschen aller Epochen haben ihre inneren Einsichten und Erkenntnisse über die Welt dem regelmäßigen Schreiben zu verdanken.
Was man braucht
Ich habe über die Jahre festgestellt, daß man selbstverständlich Zeit mit sich selbst einräumen muß für die Geistesarbeit des Schreibens. Wer eben nicht schreibt, kann auch die Wirkung dieser Aktivität nicht für sich nutzen.
Es ist auch wichtig, daß man mit einem Stift in Handschrift schreibt. Tastatur hat nicht den gleichen Effekt. Ich vermute persönlich, die Korrekturmöglichkeiten am Computer sind einfach leichter, daher ist der Übergang von der Intention zum Wort zum Satz evtl. weniger intensiv als bei der Handschrift. Damit ist die positive Wirkung nicht gleichermaßen bleibend.
Der volle Effekt tritt auch nur dann ein, wenn man offen mit sich selbst “über alles schreiben” kann. Daraus ergibt sich, daß die Schreibunterlagen für Dich sichtbar sind, und sonst niemanden. Ansonsten ist man zu sehr gehemmt und öffnet sich nicht.
Ich persönlich mag es außerdem, einen Stift zu verwenden, der flüssig schreibt. Die massenhaften Werbe-Kugelschreiber leisten das in aller Regel nicht. Besser ist, in einem Schreibwarengeschäft einige höherwertige Stifte auszuprobieren, die auch wertig in der Hand liegen und schon beim auf-den-Tisch legen Vorfreude aufs Schreiben damit machen.
Notizbücher gibt es in allen Stilrichtungen und Größen. Vom Einfachen Karo-Muster DIN A5 Ringbuch bis zum Vintage Pergamentpapier-Stil in Leder eingebunden. Auch hier ist bei der Auswahl hilfreich, daß man sich schon drauf freut, in das Buch gleich was reinzuschreiben. Ich mag besonders das oben abgebildete Notizbuch mit dem Gummi, da es sich sehr einfach schliessen läßt und kompakt ist. Ich hatte es mir von Amazon geholt – hier der LINK, dann findet Ihr schneller hin.
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Ein guter Tipp! Mir hat besonders geholfen Dinge aufzuschreiben, für die ich dankbar bin. Man schärft damit seine Wahrnehmung auf die positiven Dinge die einem passieren und nimmt diese stärker wahr!
Toll! Ich freue mich sehr, daß Dir diese Hinweise geholfen haben, Mona!
Habe es vor 5 Jahren gemacht, doch nun habe ich keine kraft zum schreiben. Bin am purzeln…….
Der Grundgedanke ist super. Komme sicher darauf zurück
Hallo Rolf, danke für Deinen Kommentar. Schreiben hilft, egal was los ist. Mir scheint, “purzeln” ist bei Dir mit einer Art Krankheit verbunden? Zugegebenermaßen hat das Schreiben natürlich auch Phasen unterschiedlicher Aktivität. Wenn Du kraftlos bist, solltest Du aber vielleicht wirklich als erstes körperlichen Themen den Vorrang geben (Ernährung, Bewegung, frische Luft etc.). Je nachdem, was halt mit Dir ist